Shmock der Woche

Wer, wenn nicht der? Hier zeigt der Rassist seine wahre Fratze. Für Ken Livingstone, gewesenen und womöglich künftigen Bürgermeister Londons, sind „Israel, Juden und Zionismus“ ein und dasselbe – und natürlich hassenswert. Es ist sogar in gewisser Weise erfrischend, wenn so einer offen ausspricht, was viele denken – aber hinter irgendwelchem Gefasel verbergen wollen. In Deutschland beginnen die meisten Aussagen, denen ein „Tötet alle Juden!“-Impuls zugrunde liegt, mit den Worten, daß man doch kein Antisemit sei, daß man viele jüdische Freunde habe, daß man aber – leider – nicht umhin könne, die Politik Israels scharf zu kritisieren, daß sich – leider – Parallelen zwischen Gaza und dem Warschauer Ghetto auftäten, daß man – leider – an das südafrikanische Apartheidsregime erinnert werde. Nach solcherart erfolgter Einleitung verbietet es sich freilich zu sagen, daß man Juden haßt, weil sie Juden sind – aber die Botschaft kommt trotzdem an. Das ist die Gesinungslumpanei derer, die sich selbst links wähnen. Bei ihren Zwillingsbrüdern aus der braunen Zone reicht entweder das Hirn nicht aus für solch wortreiche Camouflage oder man ist moralisch schon solcherart degeneriert, daß man auf den Anschein, wenigstens rudimentär noch ein anständiger Mensch zu sein, zugunsten des klaren Wortes verzichtet. Aber im Grunde nimmt sich das nicht viel: sie alle sind letzten Endes der Meinung, daß die Mordbrenner von der Hamas, aus Teheran und aus der Sächsischen Schweiz, mit intellektueller Unterstützung der Linkspartei, der „Jungen Welt“ und des „Neues Deutschland“ und aus dem hinteren Kandertal (™ Broder) das Werk vollenden mögen, das Hitler, Himmler & Co. nur zur Hälfte vollbrachten, weil ihnen die Niederlage im Zweiten Weltkrieg dazwischen kam.

Thomas Kielinger beschreibt ihn in WELT online so: „Auf dem von der iranischen Regierung bezahlten Kanal „Press TV“ präsentiert der Ex-Bürgermeister regelmäßig eine Show zur Ventilierung seiner Ressentiments, umarmt gerne besuchende Scheichs, die Homosexuellen und Ehebrechern den Tod wünschen und Selbstmordattentaten in Israel das Wort reden, und wartet mit anti-jüdischen Kommentaren auf, wenn immer er bei seiner bevorzugten Gruppe, der islamischen Bevölkerung, glaubt, punkten zu können“.

Außerdem kündigte Livingstone an, im Falle seiner Wahl dafür Sorge zu tragen, daß alle Londoner – wenn er gewählt werden wird – in den Lehren des Islam unterwiesen werden würden. Und was machen die acht Millionen Londoner? Sie sind, laut aktueller Umfrage, zu 49 % für Livingstone. Prost.

Zum Artikel bei WELT online: http://www.welt.de/kultur/article106134466/Buergermeister-Kandidat-hasst-Juden-und-Schwule.html
Das HANDELSBLATT zum Londoner Wahlkampf: http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/wahlkampf-in-london-die-gefahren-ehrgeiziger-exzentriker-seite-2/2916464-2.html
Seite mit zahlreichen britischen Umfragen: http://www.mayorwatch.co.uk/
Und weil es so verdammt typisch ist: Der Wikipedia-Artikel über Livingstone enthält die Worte „antisemitis*“, „antizionis*“ natürlich nicht, und ist offensichtlich von einem Livingstone-Fanclub von roten oder braunen Nazis mitverfaßt worden: http://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Livingstone
Anders natürlich die englischsprachige Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Ken_Livingstone#Allegations_of_antisemitism
Bild: Wikimedia Commons

One Response to Shmock der Woche

  1. Don Furioso says:

    Ich mag den Titel „Schmock der Woche“. Bin gespannt auf die nächste Woche . Günter wäre aber zu offensichtlich 🙂

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